Am 10. Mai 1933 inszenierten SA-Männer, Stahlhelm und Studenten einen Fackelzug und verbrannten auf dem Würzburger Residenzplatz die Bücher der „Reichsfeinde“. Diese Form des NS-Terrors setzte in Würzburg bereits am 10. März 1933 ein. Am frühen Morgen startete eine Verhaftungswelle mit Hausdurchsuchungen, Besetzungen von Zeitungsverlagen und dem Gewerkschaftshaus folgten, Flugblätter, Zeitungen und „Propagandamaterial“ wurden auch an diesem Tag verbrannt.
Am 10. Mai 2023 wird über Würzburgs Dächern mit Blick auf den Residenzplatz ein Zeichen gesetzt. Für die Autor:innen, die vom NS-Regime verfemt und verfolgt wurden, aber auch für jene Autor:innen, die heute für Menschenrechte und Vielfalt und gegen Rassismus und Diskriminierung eintreten. Und dafür werden Sie gebraucht! Stellen Sie kurz ein:e Autor:in vor, die sie inspiriert und lesen Sie eine Textpassage vor.
Melden Sie sich dafür einfach (mit Angabe von Buch und Autor:in) an unter: info@frankenwarte.de
Die Veranstaltung beginnt um 16: 00 Uhr. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Frankenwarte.
Beteiligen auch Sie sich an dieser Feier – lesen Sie vor, hören Sie zu, denken Sie mit.
MIT BÜCHERN FING ES AN
Damals, als die Bücher brannten,
kam die Menschlichkeit abhanden.
Im Land der Dichter und Denker
herrschten Sadisten und Henker.
Der Vernichtung von Kulturgut
folgten Ströme von Menschenblut.
Ganz Europa in Brand gesetzt,
getreu dem Führer bis zuletzt.
Von der Freiheit zur Diktatur
ist’s oftmals ein kleiner Schritt nur.
Zuerst Verbot von Bild und Wort,
am Ende steh’n Terror und Mord.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Vielen Dank für dieses sehr treffende Gedicht!