Zum Vorfreuen hier schon mal unser Programm für den Literarischen Herbst 2019. Karten für die Veranstaltungen bekommt ihr ab Anfang September bei uns an der Willkommen-Theke.
Am Dienstag, dem 15. Oktober startet der literarische Herbst der Stadtbücherei ineine neue Runde. Den Auftakt bereitet diesmal der ukrainische Autor von Weltrang Andrej Kurkow. Sein neuer Roman „Graue Bienen“ spielt in Donbass, wo ukrainische Kämpfer und prorussische Separatisten aufeinander schießen. Der Bienenzüchter Sergej versucht sich aus diesen täglichen Scharmützeln herauszuhalten und kümmert sich um das Wohl seiner Bienen. Denn während der Mensch für Zerstörung sorgt, herrscht bei den emsigen Insekten eine weise Ordnung und eine wunderbare Produktivität.
„Graue Bienen“ ist ein Roman voller Weisheit, der entschleunigt und an das Wesentliche erinnert: an die Unversehrtheit der Natur und was der Mensch aus ihr gemacht hat.
Bereits zum vierten Mal gastiert am Dienstag, dem 05. November die überaus erfolgreiche Würzburger Lesebühne mit der Programmreihe „Großraumdichten & Kleinstadtgeschichten“. Auch diesmal präsentieren wieder die Autorinnen Pauline Füg und Ulrike Schäfer, beide Kulturförderpreisträgerinnen der Stadt Würzburg, zusammen mit dem Stuttgarter Bühnenpoeten Tobi Heyel ihre neuesten Werke und laden Gäste aus der Region und dem gesamten deutschsprachigen Raum ein. An diesem Abend sind die Regensburger Poetry-Slammerin Teresa Reichl sowie der Würzburger Singer/Songwriter „The Spleen Man“ mit an Bord.
Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen musikalisch-literarischen Abend.
Die Spiegel-Bestseller Autorin Isabel Bogdan („Der Pfau“) stellt am Montag, dem 25. November ihren neuen Roman „Laufen“ vor. In diesem Roman wird dem Lesenden schnell klar, dass es hier beim „Laufen“ nicht nur um ein gesünderes Leben geht. Durch die Augen der Protagonistin und ihre mäandernden Gedanken beim Laufen erfährt man nach und nach, warum dieser Sport ein existenzielles Bedürfnis für sie geworden ist. Wie wird man mit einem Verlust fertig? Schritt für Schritt erobert sich die Ich-Erzählerin die Souveränität über ihr Leben zurück.
Am Donnerstag, dem 28.11. besucht die in Basel lebende Michelle Steinbeck und leitende Redakteurin der Fabrikzeitung zum ersten Mal die Stadtbücherei Würzburg.
Ihr Debütroman „Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch“ stand 2016 auf der Shortlist des Schweizer und auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. An diesem Abend stellt Michelle Steinbeck ihren aktuellen Band mit Lyrik „Eingesperrte Vögel singen mehr – gedichtet und geträumt“ vor. Ihre Gedichte sind ungezähmt, störrisch und kunstvoll arrangiert. Sie drücken und jucken, schreien mal schrill und flüstern mal leise, sie erzählen Märchen, schöne wie schauderhafte, und sie führen ein stets aufmerksam blickendes Ich sowie jede Menge groteskes Personal auf die Bühne der Literatur.
Die gebürtige Würzburgerin Karla Paul stellt am Freitag, dem 29. November „Die besten Bücher des Jahres“ vor. Das Literaturjahr 2019 nähert sich dem Ende – Leserinnen suchen nun nach den besten seitenreichen Geschenken für sich und ihre Liebsten. Welche Romane und Sachbücher lohnen sich, über welche wurde am meisten gesprochen und was waren die Lieblinge des Feuilletons? Karla Paul, mit über 100.000 Leserinnen “die bekannteste Buchinfluencerin Deutschlands” (Zeit Magazin), Autorin, Moderatorin und Kulturjournalistin präsentiert Lesenswertes und stellt kompetent und persönlich 25 der besten Bücher des Jahres vor und bietet für jede Stimmung und Lebenslage eine bunte Mischung, die informiert und unterhält.
Ein weiterer Höhepunkt verspricht die Lesung am Mittwoch, dem 04. Dezember mit dem Deutschen Buchpreisträger von 2014 Saša Stanišić zu werden. Der über das ganze Jahr ausgebuchte Bestseller-Autor besucht bereits zum zweiten Mal die Stadtbücherei Würzburg. In seinem biografischen Roman „Herkunft“ beschreibt der seit 1992 in Deutschland lebende Autor das Leben vor seiner Flucht aus dem damaligen Kriegsschauplatz Jugoslawien. „Herkunft“ ist somit ein Buch über Heimat in der Erinnerung. Ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, über die Jugend und viele Sommer; den Sommer beispielsweise, in dem Angela Merkel die Grenzen öffnen ließ und der dem Sommer ähnlich war, als er über viele Grenzen nach Deutschland floh.
„Herkunft“ ist aber auch ein Abschied von der dementen Großmutter. Während Saša Stanišić Erinnerungen sammelt, verliert sie ihre. “Herkunft“ ist daher auch traurig, weil „Herkunft“ mit dem zu tun hat, was nicht mehr zu haben ist.
Am Mittwoch, dem 11. Dezember bildet der tschechische Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker Jaroslav Rudiš mit dem aktuellen Roman „Winterbergs letzte Reise“ den Abschluss des diesjährigen Literarischen Herbstes. Die Hauptfigur des Romans, Wenzel Winterberg, geboren 1918 in Liberec, wurde nach dem Krieg als Sudetendeutscher aus der Tschechoslowakei vertrieben. Jetzt, als Hundertjähriger, möchte er noch eine letzte Reise machen. Eine Abschiedsreise und eine nie stattgefundene Hochzeitsreise, die er nachholen möchte. Begleitet wird er dabei von Jan Kraus, der als Altenpfleger in Berlin arbeitet und seit 1986 in Deutschland lebt. Die Zugfahrt wird zur Lebensgeschichte der beiden und führt den Lesenden durch die Zeitgeschichte Mitteleuropas.
Jaroslav Rudis schrieb mit „Winterbergs letzte Reise“ seinen ersten Roman auf Deutsch und wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Alle Veranstaltungen finden um 20:00 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei statt.
Der Eintrittspreis beträgt 10,- €, ermäßigt 7,- €, Kartenvorverkauf in der Stadtbücherei im Falkenhaus. Der Eintrittspreis für die Veranstaltung mit Saša Stanišić beträgt 12,- €, ermäßigt 9,- €.