„Design Thinking“ hört man bei uns in der Stadtbücherei in den letzten Monaten immer wieder. Was ist das eigentlich und was machen wir damit?

 

Zweigstelle Hubland

Im neuen Stadtteil „Am Hubland“ soll im ehemaligen Tower eine Zweigstelle unserer Bibliothek eingerichtet werden. Dafür verwenden wir Design Thinking und binden unsere Kunden in die Ideen-Findung mit ein. Aber was ist dieses Design Thinking überhaupt?

 

Design Thinking

„Design Thinking“ ist eine Methode zur Ideen-Entwicklung, die aus Sicht des Kunden denkt. Für ein bestimmtes Projekt werden Probleme und Herausforderungen aus Sicht der Kunden formuliert und dafür nach Lösungen gesucht. Das beugt vor, dass man einfach etwas entwickelt und dann feststellt, dass der Kunde doch eigentlich etwas anderes gewünscht oder gebraucht hätte.

Wir stellen uns nicht die Fragen „Was wollen wir?“ oder „Was können wir?“, sondern wir fragen unsere Kunden „Was braucht Ihr?“ und „Was wünscht Ihr euch“.

Beispiele

Wir sind die erste Bibliothek in Deutschland, die diese Methode verwendet. In der Wirtschaft ist sie allerdings schon weiter verbreitet. Für die Bibliothek in Aarhus (Dänemark) und die Jugendbibliothek Toyo in Oslo (Norwegen) wurde diese Methode bereits genutzt. Die großartigen Ergebnisse sieht man in diesen Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=mhnDYvrF8z8 Dokk 1 in Aarhus

https://www.youtube.com/watch?v=qsB-V1VX7LI Jugendbibliothek Toyo in Oslo

Das passiert gerade bei uns

Seit einigen Monaten lernen wir in Workshops mit unserer Design Thinking Trainerin Julia Bergmann diese Methode kennen, um uns selbst von alten Denkmustern zu lösen. Dabei arbeiten wir in Teams, die verschiedene Ziele verfolgen. Um den Blickwinkel zu erweitern, bestehen die Teams nicht nur aus Mitarbeitern der Stadtbücherei, sondern auch aus externen Personen.

In den letzten Wochen haben wir viele Interviews mit verschiedenen Menschen geführt. Außerdem haben wir Beobachtungen an Orten durchgeführt, die schon Eigenschaften besitzen, die auch die Bibliothek am Hubland haben sollte. So wollen wir herausfinden, was diese Orte zu dem macht, was sie sind. Zusätzlich dazu konnten unsere Kunden auf Ideen-Wänden in der Bibliothek festhalten, was sie inspirierend finden und ihre Lieblingsorte in der Stadtbücherei fotografieren. Anschließend haben wir all diese Ergebnisse gesammelt, so sah das zum Beispiel beim Team „Inspiration“ aus.

DT Bild 1 unkenntlich

Also erst einmal sehr viele Eindrücke, die auf den ersten Blick chaotisch wirken. Beginnt man aber, ähnliche Bedürfnisse zusammen zu fügen, also sogenannte „Cluster“ zu bilden, findet man schnell übergreifende Themen, die für diese Bedürfnisse stehen. Dinge die öfter genannt wurden, haben wir als „Perlen“ festgelegt und dafür Bedürfnisfragen formuliert.

DT Bild 2 unkenntlich

Das Team Inspiration fand zum Beispiel heraus: „Menschen brauchen immer wieder Neues, um sich inspirieren zu lassen, weil das Bekannte nicht mehr wahrgenommen wird“ und formulierte daraus die Frage: „Wie können wir das Neue zum Regelmäßigen machen und so Kunden immer wieder inspirieren und auf Entdeckungstour schicken?”

DT Bild 3

Wie geht es weiter

Jedes Team findet so sein Projekt, mit dem es weiter arbeiten wird. In den nächsten Wochen entwickeln wir Prototypen für unsere Projekte. Das heißt, wir werden kreativ: Wir basteln, schrauben, hämmern und wer weiß was sonst noch alles. Am 15. und 16. Mai sind dann wieder unsere Kunden gefragt. Denn dann werden diese Prototypen in der Bibliothek vorgestellt und von den Menschen getestet und bewertet, für die wir sie entwickeln. Mit diesem Feedback arbeiten wir dann weiter, verbessern unsere Prototypen, oder entwickeln ganz neue Ideen.

Auch auf unserem Blog werden wir unsere Prototypen natürlich vorstellen und erzählen, wie es weitergeht.

Diesen Beitrag teilen mit:
Design Thinking für Dummies
Markiert in:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert