Schwarz-Weiß ist Farbe genug!
Getreu diesem Motto photografiert Werner Scheithauer fast ausschließlich in Schwarz-Weiß. Diese Faszination in analoger Technik umzusetzen gehört für ihn zum Gesamtprozess dazu. Nicht sofort das Bild auf einer winzigen Mattscheibe zu sehen, sondern auf einer größeren Mattscheibe zu gestalten, Licht und Schatten zu bewerten, Belichtung und Entwicklung des Filmmaterials aufeinander abzustimmen und letztendlich mit diesem Negativ in der Dunkelkammer ein Bild entstehen zu lassen – das ist die eigentliche Faszination an der analogen Photographie.
Durch einen Workshop wurde er auf die so genannte Edeldrucktechniken aufmerksam. Das erste Verfahren, mit dem man die frühen Photoplatten vervielfachen konnte, die Heliogravure hatte es ihm angetan. Heliogravure ist der Vorläufer der heutigen Photoradierung mit Photopolymerplatten, eine Tiefdrucktechnik. So entstanden in den letzten Jahren viele Edeldrucke mit dieser Technik. Das Negativ wird als Positiv in Größe der Photopolymerplatte benötigt und mit UV-Licht auf diese aufbelichtet. Die so belichtete Platte wird im Wasser entwickelt, getrocknet und in der Sonne ausgehärtet. Jetzt kann die Druckplatte mit Farbe eingerieben und gleich wieder ausgerieben werden. Es soll ja nur Farbe in den tiefen Stellen verbleiben – Tiefdrucktechnik.
Auf vorgewässertem Büttenpapier wird dann der eigentliche Druck mit einer Presse erstellt. Trocknen und glätten und fertig ist das Bild – photographisches Handwerk eben. Jeder dieser Drucke ist ein Unikat, wie dies bei Handarbeit oft der Fall ist.
Einen Teil dieser Werke stellt der Künstler im Lese-Café der Stadtbücherei Würzburg aus. Die Ausstellung ist vom 01.12.2022 bis zum 31.01.2023 zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei, Montag – Freitag von 10:00 – 18.00 Uhr und Samstag von 10:00 h – 15:00 Uhr, kostenlos zu besichtigen.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am 01.12.2022 um 18:30 Uhr statt.
Im Rahmen der Ausstellung gibt es einen Vortrag im Rahmen der Lernwerkstatt der Stadtbücherei am 17.01.2023 mit dem Thema:
„Photographieren mit der Lochkamera“ inkl. Führung durch die Ausstellung