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Nina Bußmann liest am Dienstag, 17.10. um 20:00 Uhr in der Stadtbücherei Würzburg

Hier die Buchbesprechung unseres Mitarbeiters:

Nelly, eine junge Geologin, verschwindet spurlos in Nicaragua. Kein Mensch weiß was geschehen ist. Keine Spur, keine Erklärung. Die namenlose Ich-Erzählerin, eine befreundete Soziologin, reist ihr hinterher, versucht aufzuklären. In Nicaragua liest sie Nellys zurückgelassene Forschungsaufzeichnungen, ihre Tagebücher und spricht mit Menschen, die ihr begegnet sind oder glauben ihr begegnet zu sein.  Die  Suche nach Hinweisen wird immer nebulöser, planloser und ein Herumstochern in Vermutungen. Jede Figur in diesem Roman scheint von einem dunklen Geheimnis umgeben „Die Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“  ist kein Spannungsroman, kein Psychogramm,  kein Unterhaltungsroman in exotischer Kulisse, es ist vielmehr die Geschichte einer Passion, erzählt von einer Suche und ist zugleich eine Suche. Alles ist hier möglich, die Suche nach der Wahrheit bringt kein Licht und keine Erkenntnis in die Welt, die Suche findet sich  mit zunehmender Dauer in weitere Ungewissheiten wieder, Sicherheiten, die als solche erscheinen, geraten ins Wanken, alles ist schwer fassbar, die Brüchigkeit der Identität zeigt sich  je mehr hinterfragt wird. Nina Bußmann erzählt subtil, verspielt und kunstvoll, lässt Chronologie und Perspektiven durcheinanderwirbeln und stellt mit diesem Roman alle Erwartungen und Interpretationen des Lesers auf den Kopf.

(Suhrkamp, € 22,00)

Frank Paulus (Wortwerkstatt)

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Nina Bußmann: Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen
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