Wie war euer Lesejahr 2025? Habt ihr euch Ziele gesetzt? Endlich die langersehnte Fortsetzung eurer Lieblingsreihe gelesen? Hattet ihr ein Jahreshighlight?
Wir haben unsere Kolleg:innen gefragt, was ihre Lieblingsbücher des Jahres waren und hier sind die Antworten:

“Waterwitch“
“Waterwitch” von Molly O’Neill hat mich begeistert, weil es einerseits eine klassische Fantasy-Story hat: Drei ungleiche Charaktere werden zusammen auf eine Reise geschickt und müssen bei verschiedenen Aufgaben ihren Mut und ihren Einfallsreichtum beweisen. Andererseits sind diese drei Charaktere etwas ganz besonderes, ein bisschen schrullig, nicht ganz einfach, aber von Herzen gut. Man fiebert mit ihnen, die Spannung kommt nicht zu kurz, und hofft, dass sie ihre Mission erfüllen können. Magie und Feen kommen auch nicht zu kurz. Entspannte cozy Fantasy für gemütliche Lesestunden, die einem noch lange nach der letzten Seite in Erinnerung bleibt. (Simone)

“Stories 2“
Neuenglands Vorstädte – Schauplatz für Lebensbrüche und surreale Abgründe.
Hier wird das Leben nicht schöngefärbt, sondern schonungslos seziert: Menschen in Umbruchsmomenten, am Rande des Absturzes, in Trauer und Abschied. Die Geschichten packen das Unfassbare, das Fragile, manchmal das schlicht Unheimliche – mal surreal, mal eiskalt und verstörend. Doch sie lassen niemanden los. Sie hinterlassen Gänsehaut, einen leisen Zweifel, eine Frage, die nachhallt.
Kein Wort zu viel, keine Ausschmückung. Stattdessen: sprachliche Präzision, die ganze Romane auf wenige Seiten komprimiert. Lakonisch, hart, direkt. Ein Faustschlag in die Magengrube – Literatur für alle, die es aushalten wollen. Atmosphärisch und strahlend düster! Literatur kann eben noch viel mehr als „nur“ zu unterhalten. (Frank)
“Please unfollow” und “Camp Rainbow“

“Please unfollow” ist ein unglaublich aktueller Roman über die Folgen davon, wenn Eltern ihre Kinder auf Social-Media-Plattformen zeigen. Was bedeutete es für diese Kinder, wenn sie älter werden und Millionen Menschen ihre Kinderfotos sehen und kommentieren können? Mit dieser Frage setzt sich „Please unfollow“ eindrücklich auseinander.
“Camp Rainbow” ist die Geschichte von Malin, die in ihrem queeren Sommercamp unbedingt ihren ersten Kuss erleben möchte. Was auf den ersten Blick etwas klischeehaft klingt, entwickelt sich zu einer Geschichte darüber, dass es selbst in queer-positiven Räumen immer noch Raum gibt, dazuzulernen, damit sich dort alle wohlfühlen. Ein Buch in allen Farben des Regenbogens, das sich anfühlt wie eine warme Umarmung. (Julia)

“Der brennende Garten“
Fast 30 Jahre lang währte der Bürgerkrieg in Sri Lanka, aber was wissen wir darüber? In diesem Buch lernen wir durch die Augen einer jungen Frau nicht nur die Anfänge des Krieges kennen, sondern erfahren auch über das Erwachsenwerden in einer Zeit des Terrors und der Angst.
Dies war mit Abstand die berührendste Lektüre, die ich in diesem Jahr gelesen habe. (Katharina)
“Dunbridge Academy – Anymore“

Dunbridge Academy – Anymore ist der lang ersehnte vierte Teil der Dunbridge-Reihe von Sarah Sprinz und für mich das Highlight meiner Lesereise 2025. Wir können nach fast drei Jahren endlich wieder in die Internatswelt der Dunbridge Academy eintauschen und sowohl Grace und Gideon auf ihrer Reise zu sich selbst und zueinander, als auch die restliche Truppe bei ihrem letzten Schuljahr begleiten.
Eine ausführlichere Empfehlung findet ihr hier. (Marie)
“Was ich dir erzählen möchte oder Lebensweisheiten für ein kleines Alien“
Für mich ist der Roman „Was ich dir erzählen möchte oder Lebensweisheiten für ein kleines Alien“ von Alice Franklin eine tolle Entdeckung in diesem Bücher-Herbst.
Ein Romandebüt einer jungen Autorin aus England, die Sprache und Anderssein in den Mittelpunkt ihrer Geschichte stellt – und das auf humorvolle und berührende Weise. Alice Franklin verwendet einen interessanten Kniff, in dem sie das namenlose kleine Mädchen, das überzeugt ist ein Alien zu sein, in der „Du“-Form anspricht. Dadurch können die Leser:innen gut in die Welt des Mädchens eintauchen.

Das – zu Beginn des Romans – junge Mädchen im Grundschulalter merkt, dass sie anders tickt als alle anderen, sie wird oft von ihrer Umwelt missverstanden und deshalb entstehen viele Konflikte im Alltag. Ihre Eltern unterstützen sie so gut sie können, auch wenn die labile Mutter und der Vater öfters überfordert sind. Das Mädchen ist von Sprache fasziniert. Und als es vom rätselhaften Voynich-Manuskript erfährt, eine mittelalterliche Handschrift, dessen Sprache bislang nicht entschlüsselt werden konnte, ist sein Eifer und seine Sorgfalt darüber mehr zu erfahren – (übrigens mit tollen Begebenheiten in der Bibliothek!) riesig.
Im Zuge der weiteren Recherchen trifft die mittlerweile Jugendliche auf Menschen, die sie verstehen und findet Freunde.
Ich finde es ein wunderbar gelungenes Buch, das aus dem Leben eines neurodivergenten Mädchens erzählt und damit für Verständnis und Toleranz wirbt. (Isa)
“Young Gothic” und “The guy she was interested in wasn’t a guy at all“

“Young Gothic-the monsters aren’t just in their heads”…ein Titel der genauso verschwörerisch aussieht wie er klingt. Doch seine Geheimnisse und der Grund weshalb das Buch so lesenswert ist- verrät euch unsere Azubi übermorgen, am 17.12.2025, in einem eigenen Blogartikel.
“The guy she was interested in wasn’t a guy at all”-laut, witzig und knallgrün erobern Aya und Mitsuki gerade die Welt- und auch mein Herz! Zwei kleine Welten, die aufeinanderprallen. Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zumindest von außerhalb, denn sie brennen für dieselben Bands, dieselbe Musik. Eine mitreissende und zugleich zärtliche Lovestory, die mich auf jeder Ebene gepackt. (Rosalie)
Was war euer Jahreshighlight?
