Wolltet ihr schonmal ein Buch lesen, das von einer echten Disney-Prinzessin geschrieben wurde? 😉 Abla Alaoui ist hauptberuflich Musicaldarstellerin und stand bereits als Anna bei „Die Eiskönigin“ und als Esmeralda in „Der Glöckner von Notre Dame“ auf der Bühne. Singen, tanzen und schauspielern kann sie also – und schreiben auch, was sie mit ihrem Debüt-Roman „Bissle Spätzle, Habibi?“ unter Beweis stellt.
Mama, Papa, es ist ein Schwabe

Amaya ist dreißig und single, ein Umstand, der ihrer marokkanischen Familie höchste Sorgen macht. Was, wenn sie nie einen Mann zum Heiraten findet? Um den ständigen Nachfragen ihrer Eltern ein Ende zu setzen, meldet sie sich schließlich bei einem Datingportal an, wo sie Ismael kennenlernt – Muslim und perfektes Ehemann-Material. Nur leider funkt es mit ihm so gar nicht. Dafür aber mit seinem besten Freund Daniel. Aber Daniel kann Amaya auf keinen Fall ihren Eltern vorstellen, denn er ist nicht nur kein Muslim, sondern stammt aus einem komplett anderem Kulturkreis: Schwaben! Und während sie noch versucht, eine Möglichkeit zu finden, ihren Eltern schonend beizubringen, dass sie mit einem Atheisten zusammen ist, treffen sie Ismael und Daniel – und halten Ismael für ihren Freund. Das Chaos ist perfekt.
Unterhaltsam, aber nicht oberflächlich
Dieses Buch ist die perfekte Mischung aus Unterhaltung und ernsten Themen. Amaya manövriert sich gekonnt in ein Chaos aus Missverständnissen und Halbwahrheiten, aus dem sie nicht so leicht wieder herauskommen kann, ohne die Gefühle von Daniel oder ihrer Familie zu verletzen. Es sind immer wieder Rückblenden eingeflochten, die zeigen, dass Amayas Angst vor der Reaktion ihrer Eltern nicht unbegründet ist. Gleichzeitig verfällt die Geschichte nie in Klischees von strengen muslimischen Eltern und die Hintergründe des Konflikts zwischen ihren und Amayas Lebensvorstellungen werden nach und nach enthüllt.
Zwischen dem ganzen Drama gibt es aber auch genug humorvolle Passagen. Mein persönliches Highlight waren die Kapitel, die bei Daniels schwäbischer Familie spielen. Es gibt für mich einfach wenig Dialekte, die lustiger klingen als Schwäbisch. Und natürlich gibt es auch ein Happy End.
„Bissle Spätzle Habibi?“ ist eine wunderbare Sommerlektüre, durch deren Seiten ich nur so geflogen bin. Ich freue mich schon auf Abla Alaouis nächstes Buch, sofern ihr Prinzessinnen-Dasein ihr Zeit dafür lässt. 😉 Disney bleibt sie auf jeden Fall erhalten und macht demnächst als Jane den Hamburger Dschungel von “Tarzan” unsicher.