Das Team der Stadtbücherei auf der Bühne bei der Übergabe des Bayerischen Bibliothekspreis.
Unser Team bei der Preisverleihung © Johannes Kiefer

Im Frühjahr 2024 hatten wir unsere Bewerbung abgeschickt, im Sommer kam die frohe Kunde: wir haben den Bayerischen Bibliothekspreis gewonnen! Am 11. Dezember war es so weit und wir bekamen ihn im Rahmen eines Festaktes überreicht.

Zeit, zu feiern

Nachdem der 11. Dezember als Termin für die Feierlichkeiten feststand, war klar, dass wir an diesem Tag etwas früher schließen würden, damit das ganze Team die Möglichkeit hätte, an der Preisverleihung teilzunehmen. Auch unsere Ehrenamtlichen, ehemalige Mitarbeitende und unsere ehemalige Leitung Frau Flicker folgten unserer Einladung, sowie unsere Wegbegleiter:innen und Kooperationspartner:innen aus verschiedensten Organisationen. Eine große Feier für alle, die unsere Stadtbücherei zu dem machen, was sie ist.

Nachdem wir unsere verständnisvollen Nutzer:innen bereits um 14 Uhr verabschiedet hatten, machten sich alle noch im Falkenhaus verbliebenen Kolleg:innen gemeinsam auf den Weg zum Mozartareal, dem Ort der Preisverleihung. Als wir in einer langen Schlange durch die Fußgängerzone marschierten, kam ein wenig das Gefühl eines fröhlichen Klassenausflugs auf. Dass wir den Preis erhalten würden, stand zwar schon eine Weile fest, aber es war doch etwas anderes, den vorbereiteten Saal zu betreten und zu sehen, wer alles die Reise nach Würzburg auf sich genommen hatte, um mit uns zu feiern.

Das Team der Stadtbücherei Marktoberdorf mit dem Sonderpreis des Bayerischen Bibliothekspreis.
Das Team der Stadtbücherei Marktoberdorf © Johannes Kiefer

Der Sonderpreis

Eine weitere Bücherei sollte an diesem Nachmittag ausgezeichnet werden: Die Stadtbücherei Marktoberdorf erhielt den Sonderpreis für ihre kreative und innovative Umgestaltung ihrer Bücherei und ihr Bestreben, die Bücherei zu einem vielfältigen Dritten Ort zu machen.

Ein abwechslungsreiches Programm

Durch das Programm leitete ein treuer Wegbegleiter der Stadtbücherei Würzburg: Andreas Mittrowan. Er hatte nicht nur die Erarbeitung unseres Bibliotheksentwicklungsplans begleitet, sondern auch einen noch laufenden internen Organisationsentwicklungsprozess und ist damit schon seit einigen Jahren fest mit der Stadtbücherei verbunden. Umso mehr freuten wir uns, dass er die Moderation der Preisverleihung übernahm.

Neben Grußworten der Bürgermeisterin Frau Roth-Jörg, und Dr. Jungk, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, hatten wir eine großartige musikalische Untermalung des Quintetts „Hilaris“. Oboe, Querflöte, Klarinette, Fagott und Waldhorn im Quintett sind eine sehr empfehlenswerte Kombination! Einen erheiternden Beitrag steuerte Johannes Jung vom Autorenkreis mit der Lesung von zwei Kurzgeschichten bei.

Außerdem kamen natürlich Sabine Guhl (Geschäftsführerin des Bayerischen Bibliotheksverbandes) und Ute Palmer (Leiterin der Landesfachstelle für das Öffentliche Bibliothekswesen an der Bayerischen Staatsbibliothek München) zu Wort und sprachen über die Kriterien, die der Preisvergabe zugrunde gelegt wurden.

Andreas Mittrowan im Gespräch mit Ute Palmer und Sabine Guhl.
Andreas Mittrowan im Gespräch mit Ute Palmer (links) und Sabine Guhl (rechts) © Johannes Kiefer
Ein voller Saal und Dr. Jungk am Rednerpult.
Rede von Dr. Jungk, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst © Johannes Kiefer
Das Quintett "Hilaris" untermalt die Preisverleihung des Bayerischen Bibliothekspreis musikalisch.
Das Quintett “Hilaris” © Johannes Kiefer

Und dann war es auch schon an den Leiterinnen der beiden Bibliotheken, uns kurz vorzustellen. Die Stadtbücherei Marktoberdorf hatte einen Image-Film dabei, der einen Einblick gab in die Arbeit, die den Kolleg:innen den Sonderpreis eingebracht hatte. Unsere Büchereileitung Frau Maucher präsentierte eine kurze Animation, die Teil unserer Bewerbungsunterlagen gewesen war.

Im Rampenlicht

Vertreterinnen der Stadtbücherei und Simon Schreiner bei der symbolischen "Gleisübergabe"
Die Gleisübergabe mit Simon und Vertreterinnen der Stadtbücherei © Johannes Kiefer

Wer sich der Hoffnung anheim gegeben hatte, dass unsere liebe Frau Maucher den Preis allein stellvertretend für das Team entgegennehmen würde und uns so den Schritt auf die Bühne und ins Scheinwerferlicht ersparen würde, lag falsch. Es ist eine Auszeichnung für das gesamte Team und dementsprechend nahmen wir sie auch gemeinsam entgegen. Wobei es nicht mehr so nervenaufreibend ist, auf der Bühne zu stehen, wenn man wortwörtlich das ganze Team hinter sich hat. 😉

Außerdem hatten wir noch einen zweiten Anlass zu feiern: Im Rahmen des Programms „Inklusiv! Gemeinsam arbeiten“ hatten wir Simon Schreiner, einen Angestellten der Mainfränkischen Werkstätten zunächst als Praktikanten bei uns, doch er entwickelte sich schnell zu einem festen Teammitglied. Mit der Übergabe eines Stückes Straßenbahn-Gleis feierten wir seine offizielle Aufnahme als Mitarbeiter der Stadtbücherei, der unser Team in jeder Hinsicht bereichert.

Mehr als ein schicker Pokal

Unser Leitungstrio: Anna Neufeld, Martha Maucher, Hanna Häußler mit dem Bayerischen Bibliothekspreis
Unser wunderbares Leitungstrio: Anna Neufeld, Martha Maucher, Hanna Häußler (v.l.n.r.) © Lehrieder

Die Gesetzeslage in Deutschland ist so, dass Bibliotheken keine verpflichtende Leistung von Kommunen und Städten sind. Bibliotheken sind ein „nice to have“ und manchmal sind die Ressourcen entsprechend knapp für die vielen Dinge, die wir uns vornehmen. Wir möchten mehr sein als ein Ort, an dem man Bücher ausleihen kann. Wir möchten ein öffentliches Wohnzimmer sein, ein Treffpunkt, ein Anlaufort für Menschen, die Schwierigkeiten mit der fortschreitenden Digitalisierung haben. Wir möchten helfen, nachhaltiger zu leben, aber auch einfach einen Platz bieten, an dem sich jede:r aufhalten kann, unabhängig von Herkunft oder Einkommen und ohne den Zwang, etwas zu konsumieren. Wir möchten so vieles, aber vor allem möchten wir für die Menschen da sein, die uns besuchen. Und eine Ressource, die dabei nie knapp wird, ist das Herzblut, das wir in unsere Arbeit stecken.

Diese Arbeit gewürdigt zu wissen, ist ein tolles Gefühl und eine Bestätigung für uns, dass wir genauso weitermachen wollen. Wir wollen die Umsetzung unseres Bibliotheksentwicklungsplans weiterverfolgen, die Neugestaltung unserer Stadtteilbücherei Versbach steht in den Startlöchern und unser Level3 ist immer am Puls der Digitalisierung.

Wir haben noch viel vor und wir freuen uns, wenn Sie uns auf unserem Weg begleiten. 😊

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