Die beiden Bände von Iron Flowers liegen auf einem lila Hintergrund, umrankt von Efeu.
© Julia Albrecht

Der Weltfrauentag ist zwar zwei Wochen her, aber ganz ehrlich, jeder Tag ist ein guter Tag, um feministische Bücher zu empfehlen! “Iron flowers” ist feministische Fantasy vom Feinsten. Es spielt in einer Welt, in der Frauen nicht wählen dürfen, welchen Beruf sie ergreifen, wen sie heiraten und in der sie nicht ihre Meinung sagen dürfen. Eine Prämisse, die traurig aktuell ist.

Zwei Schwestern im Kampf gegen ein ungerechtes System

Die beiden Schwestern Nomi und Serina könnten unterschiedlicher nicht sein: Serina hat ihr ganzes Leben damit verbracht, sich an das System anzupassen und hofft auf ein besseres Leben für ihre Familie, wenn sie eine „Grace“, eine der Frauen des Thronfolgers wird. Nomi hingegen ist rebellisch und hat heimlich lesen gelernt, obwohl das für Frauen verboten ist. Sie wird ihre Schwester als Zofe begleiten. Doch dann kommt alles anders: Nomi stiehlt ein Buch und Serina wird damit erwischt. Statt ihre Schwester zu verraten, nimmt sie die Schuld für das Verbrechen, als Frau lesen zu können, auf sich. Sie landet auf einer Gefängnisinsel, wo sie mit anderen verurteilten Frauen um ihr Überleben kämpfen muss. Nomi hingegen nimmt ihren Platz unter den drei Auserwählten ein, die um die Aufmerksamkeit des kaltherzigen Thronfolgers wetteifern sollen. Für die Schwestern beginnt ein Kampf ums Überleben und darum, sich wiederzusehen. Aber was ist, wenn sie dem System nur entkommen können, indem sie es zerstören?

Ein packendes Jugendbuch mit wichtiger Botschaft

„Iron flowers“ hat mich durch tolle Hauptfiguren, einen spannenden Konflikt und einen flüssigen Schreibstil überzeugt. Dadurch, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern geschrieben sind, reißt die Spannung nie ab. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Hätte ich nicht am nächsten Tag arbeiten müssen, hätte ich wahrscheinlich einfach die Nacht durchgemacht, um es zu beenden. Beide Schwestern haben eine wunderbare Charakterentwicklung und beide sind mir schnell ans Herz gewachsen. Besonders Serina, die erst lernen muss, die ungerechten Regeln ihrer Welt zu hinterfragen. Trotzdem wirkte sie von Anfang an nicht naiv, sie hat einfach eine andere Art, sich einer Welt anzupassen, in der ihre Ziele und Träume nichts zählen. Die beiden Schwestern sind grundverschieden, aber beide sind auf ihre Art stark. Das finde ich eine ganz wichtige Botschaft: Serina ist nicht weniger eine Kämpferin, nur weil sie gerne schöne Kleider trägt und sich hübsch macht. Beim Kampf gegen ein frauenfeindliches System geht es nicht um bestimmte Kleidungsstücke an sich. Es geht darum, dass jede Frau selbst entscheiden kann, was sie trägt und wie sie ihr Leben lebt.

„Iron flowers“ ist eine Geschichte, die den Zusammenhalt und den Kampfesmut von Frauen feiert. Es bleibt nur zu hoffen, dass es in unserer Welt ebenso ein Happy End gibt, wie für Serina und Nomi.

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Buchtipp: Iron Flowers
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