Kreativität, Wissen um Code – ab 10 Jahren – PC – Kreativ werden mit Zufallscoding
Glitch Art ist zufällig digitale Bilder-Kunst zu schaffen, ohne Bildbearbeitungsprogramm oder Filter, indem man im Code des Bildes manipuliert. Gezielt kann man das kaum tun, sondern es ist viel Ausprobieren dabei, und schauen, was raus kommt. Daher nur mit Kopien vom Original arbeiten und häufiges Speichern verschiedenster Versionen ist sehr wichtig.
Grundlage ist, dass alle digitalen Dateien letztendlich aus Code bestehen. Diesen kann man mit einem Hex-Editor sichtbar machen. Bilder eignen sich für die Manipulation am besten, weil die Datenmenge beschränkt ist (im Gegensatz zum Video) und produzierte Fehler sofort sichtbar sind. (Es gibt auch spezielle Glitch Art Programm für Video, oft in Videosoftware enthalten) Bei Textverarbeitung denkt man höchstens es sind Tippfehler, bei Audio hört man kurz Fehler oder Rauschen. Natürlich gibt es auch automatisierte Glitch Art Editoren, die einem den Code gar nicht mehr anzeigen. Man hat hat schnell Ergebnisse. Aber das verdirbt einem eigentlichen das Hacken und Coden und die Freude, wenn das Zufallsergebnis richtig cool geworden ist.
Theoretisch kann man die Manipulation in jedem Textprogramm durchführen. Also im Wordpad oder Editor. Besser und mit mehr Möglichkeiten klappt das aber in Hex Editoren, die eigentlich für Entwickler gedacht sind, um im Quelltext nachschauen zu können. Je nach Ausführung haben diese Editoren auch noch zahlreiche Funktionen zur Manipulation, die spektakuläre Ergebnisse produzieren.
Als Hexeditoren für unsere Bildmanipulation kann man den kostenlosen Hxd oder Hex Editor Neo als Testversion herunterladen. Auch wenn die Editoren mit jpg Dateien problemlos umgehen können, empfiehlt es sich die Bilder zuerst mit einer Bildbearbeitung in bmp-Dateien umzuwandeln. Das entschlackt den Header des Bildes. Wenn man diesen aus Versehen ankratzt, ist das Bild nicht mehr zu öffnen. Bei Bitmap Dateien sind das nur wenige Zeilen. Bei jpg können das bis zu hundert Zeilen Code sein.
Wie das Manipulieren funktioniert, sieht man in dem Video ganz gut. Und jetzt mal Kopien von Fotos anlegen und ausprobieren. Es ist wirklich spektakulär, was manchmal rauskommt.
Während der Schließung der Stadtbücherei und der Zweigstellen gibt es ab jetzt jeden Tag (außer am Wochenende) einen medienpädagogischen Tipp für die ganz praktische und kreative Nutzung von Medien daheim. Mehr Tipps findet Ihr auch in der Kategorie „Medienpaedagogik“ und im Netz unter #tododahoam.