Medienpädagogisches Instrument – für Familien – um Regeln zu diskutieren
Medien faszinieren Kinder und Jugendliche. Manchmal mehr, als es gut tut. Zur Zeit lernen viele Menschen die Möglichkeiten von Medien für Kultur, Kontakte und Bildung völlig neu kennen. Medien haben unglaubliche Möglichkeiten.
Auf der anderen Seite geht es darum gemeinsame Regeln und Absprachen zu treffen, damit die Mediennutzung passt und nicht schadet. Dazu hier ein paar Tipps für Gespräche zwischen Eltern und Kindern:
- “Personensorgeberechtigte” (=Eltern) heißen so, weil sie berechtigt sind, sich Sorgen zu machen. Allerdings müssen Sie die Sorgen auch so formulieren, dass Ihr Kind versteht, worum Sie sich sorgen. Dann kann das Kind auch aktiv daran mitarbeiten, den Eltern die Sorge zu nehmen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Das müssen Eltern üben.
- Sprechen Sie mit ihrem Kind und entwickeln Sie gemeinsam Regeln. Hat das Kind sich beteiligt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich daran hält und es hat nicht das Argument, dass die Regeln ja total ungerecht von ihnen vorgegeben wurden.
- Vermeiden sie endlose “AGB Listen”. Nehmen sie sich wenige Punkte der Ihnen wichtig sind und erstellen sie dafür Regeln. Evtl. für jedes Kind individuell. Dabei hilft der Mediennutzungsvertrag. Dort können sie die Dinge raussuchen, für die sie gemeinsame Regeln brauchen und diese diskutieren. Die Regeln sind – ja nach Altersauswahl – in relativ leichter Sprache formuliert. Sie können auch selber welche formulieren. Lieber nur 3 – 4 Regeln festlegen, ausdrucken an den Kühlschrank, als ein endloses Papier.
- Vergessen Sie nicht, dass auch Sie sich verpflichten. Anregungen finden Sie im Nutzungsvertrag unter den Regeln mit dem Logo mit 2 Personen. Das sind Regeln für die Eltern.
- Formulieren Sie auch Konsequenzen. Was passiert, wenn eine Partei den Vertrag bricht? Das spart Streit, wenn der Fall eintritt.
- Die Regeln immer wieder überprüfen und ergänzen. Lernt das Kind, dass es für seine Rechte und Bedürfnisse mit Ihnen konstruktiv diskutieren kann, hat es eine zentrale Kompetenz erlernt.
Medienerziehung ist nicht einfach. Aber beschäftigen Sie sich nicht primär mit Technik und Software, sondern erst mal mit ihrem Kind!
Während der Schließung der Stadtbücherei und der Zweigstellen gibt es jetzt jeden Tag einen medienpädagogischen Tipp für die ganz praktische und kreative Nutzung von Medien daheim. Mehr Tipps findet Ihr zukünftig auch in der Kategorie „Medienpaedagogik“ und im Netz unter #tododahoam.